
München. In Deutschland ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern hat sich infiziert. Den Nachweis des Erregers erbrachte das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (InstMikroBioBw).
Forschungseinrichtung befasst sich mit einer Vielzahl von Infektionserregern
Das Institut befasst sich als Forschungseinrichtung des Bundes mit einer Vielzahl von Infektionserregern und Biogiften, die potenziell als sogenannte B-Kampfstoffe eingesetzt werden können. „Mit dieser Fähigkeit sind wir auch in der Lage uns schnell auf neu auftretende Krankheiten wie das neue Coronavirus einzustellen,“ so Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. Roman Wölfel. Der Leiter des InstMikroBioBw für Mikrobiologie der Bundeswehr ist dabei besonders stolz, dass sein Team innerhalb von nur fünf Tagen die Nachweisverfahren in das Diagnostikspektrum des Instituts übernommen und erfolgreich eingesetzt hat.
Schneller Nachweis
Am 27. Januar gegen 15.30 Uhr gingen beim InstMikroBioBw für Mikrobiologie der Bundeswehr mehrere Proben eines Patienten mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus ein. Eingeschickt hatte diese Probe die Ambulanz des Tropeninstituts der Ludwig-Maximilian-Universität München. Knapp drei Stunden später stand fest, dass Deutschland seinen ersten Coronavirus-Patienten hat.
Nachweisverfahren schnell etabliert
Das InstMikroBioBw für Mikrobiologie der Bundeswehr hat die Nachweisverfahren entsprechend den von der WHO veröffentlichten Protokolle etabliert. Damit kann die Erbsubstanz des neuen Coronavirus erkannt werden. Die Protokolle wurden am Institut in München zunächst intern intensiv getestet. Schließlich dürfen sie ausschließlich nur den gesuchten Erreger finden und sollen auch bei kleinsten Mengen des Erregers empfindlich reagieren.
Bereits seit dem 23. Januar 2020 bietet das InstMikroBioBw für Mikrobiologie der Bundeswehr den Nachweis des Coronavirus als diagnostische Leistung für die Bundeswehr und zur Unterstützung ziviler Gesundheitseinrichtungen im Großraum München an.